Gründerin Sofia Laurent: „Mein Weg nach Deutschland“

Als Neunzehnjährige kam ich als Au-Pair-Mädchen nach Deutschland. Der Grund dafür war, dass ich noch nicht heiraten wollte, wie es meine Umgebung in Usbekistan von mir erwartete.

In meiner Kindheit und Jugend in Usbekistan wurde ich darauf vorbereitet, einen Haushalt zu führen und Mutter zu werden. Dazu habe ich wie viele andere Mädchen schon früh andere Kinder gehütet und gelernt, diese Rolle zu erfüllen. Aber als Erwachsene war ich trotzdem innerlich noch nicht für diesen Schritt bereit. Die Au-Pair-Stelle in Deutschland stellte für mich eine Gelegenheit dar, einen Aufschub zu erreichen.

Als ich beschloss, in Deutschland zu bleiben, habe ich am eigenen Leib erfahren, welche Hürden es zu überwinden galt. Obwohl ich in Usbekistan als Abiturientin galt und bereits ein Diplom als Juristische Assistentin erworben hatte, wurde mein Schulabschluss in Deutschland als Realschulabschluss gewertet. Ich hatte nur geringe Deutschkenntnisse, und kulturelle Unterschiede führten darüber hinaus dazu, dass ich mich einsam fühlte.

Doch im Laufe der Zeit habe ich nicht nur die deutsche Sprache erlernt, meine Studienzulassung erwirkt und ein Studium der Sozialpädagogik abgeschlossen, ich habe auch zahlreiche Freundschaften geschlossen und in meiner Arbeit für verschiedene soziale Einrichtungen gelernt, wie man in Deutschland seinen Weg gehen kann und Unterstützung erhält.

Diese Erfahrungen möchte ich nutzen, um Menschen zu helfen, ihren Weg in der neuen Heimat Hamburg zu gehen und ein erfülltes Leben zu führen.